Dienstag, 22. November 2016

Anna bloggt: Ein Erdnuss-Schokoaufstrich.

Ich wollte euch noch schnell das Rezept von einem wunderbar leckeren Schokoaufstrich da lassen. Ich mache ihn meistens mit Erdnussmus, weil es das günstigste ist und mir fast am Besten schmeckt - aber es funktioniert auch mit jedem anderen Nussmus und bestimmt auch mit Kokosnussmus. Ist dann eben ein bisschen was anderes.

Was ihr dafür braucht?
2 Esslöffel Erdnussmus
1 Esslöffel Agavendicksaft
1 Esslöffel Wasser
1-2 Teelöffel Kakapulver
Vanille

Das Rezept reicht für 2-4 Brote, je nach Größe und so ... und es verläuft wie folgt: Mischt einfach alles zusammen, bis es eine glatte Masse ergibt. Den Aufstrich könnt ihr auf dem Brot noch mit Banane oder Kokosraspeln toppen - schmeckt beides sehr, sehr geil.

Fertig,
Anna.



Anna bloggt: Vom sich selbst überraschen.

Ich hatte es ja in meinem letzten Beitrag (glaube ich) bereits erwähnt: Im Augenblick ist meine Motivation diverse Dinge zu tun einfach nur im Keller. Ich habe keine Lust, bin nur am nörgeln, hasse gefühlt alles und fühle mich schnell in meinem Wetter beraubt. Obendrauf habe ich schon seit Tagen diese Halsschmerzen, die eigentlich kaum da sind - aber die trotzdem da sind. Mich auf's krank werden einlassen? Ne danke, mach ich nicht. Hab ich keine Lust und sowieso keine Zeit für. Vielleicht bekomm ich noch ne Quittung, vielleicht aber auch nicht - abwarten und Tee (haha) trinken. Und trotzdem, trotzdem überrasche ich mich im Augenblick auch ständig. Allein, dass ich überhaupt aus dem Haus gehe, ist eine Überraschung für mich - aber das ist wiederum eine ganz andere Geschichte.
Ich überrasche mich zum Beispiel positiv, indem ich trotzdem fast immer irgendwie noch in meine Laufschuhe stolpere und los laufe. Ich denke nicht darüber nach, sondern mache es einfach und bevor ich mich dann versehe, bin ich meistens auch schon wieder zu Hause. Das ich gelaufen bin, merke ich tatsächlich nur noch daran, dass ich dann unter der Dusche stehe und mein Ergebnis auf Instagram poste - irgendwie seltsam, fast schon wie ein Zombie.
Außerdem überrasche ich mich ständig darin, dass ich mich nicht mehr soviel mit dem Essen und all den Dingen die dazu gehören beschäftige. Ja natürlich, ich schlage manchmal ein bisschen über die Stränge, aber gleichzeitig ist es mir in den meisten Fällen auch ganz egal. Bin ich zufrieden mit mir? Ne, ich glaube das ist fast niemand. Beschäftigt es mich denn noch so unglaublich doll? Ne, tatsächlich nicht.
Ja natürlich, es gibt schlechte Tage - verdammt schlechte Tage. Tage an denen ich morgens aufwache und mir denke: "Ähm ja klar, also essen solltest du vielleicht erstmal nicht mehr.", aber diese Tage sind verdammt selten geworden. Das überrascht mich sehr.

Aber leider überrasche ich mich auch ab und zu mal negativ. Auf den ersten Blick ist es nicht negativ, aber für mich ist es irgendwie ein kleiner Rückschritt. Zum Beispiel, das ich mir manche Dinge einfach nicht eingestehen möchte. Immer noch nicht! Auch nicht nach einer verdammt langen Zeit. Welche Dinge das sind? Ich behaupte einfach mal, dass das viel zu privat ist, aber es geht natürlich (wie bei den meisten Dingen) dabei um mich selbst.
Vielleicht bin ich die Einzige, die sich über so etwas wirklich Gedanken macht, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht überrascht ihr euch immer mal wieder, ohne es zu merken? Wenn ihr zum Beispiel daran zurück denkt, wo ihr euch selbst vor 5 Jahren heute gesehen habt - habt ihr euch da überrascht?
Das interessiert mich tatsächlich.

Beste, regnerische, winterliche Wünsche,
Anna

Montag, 21. November 2016

Polly bloggt: Wenn Regen und die Motivation anderer wehtun

Es ist sehr herbstlich-ekelig geworden. Jeder Gang vor die Türe, und sei es nur zum Müll runterbringen, wird zu einem Akt der Überwindung. Auch das Laufen, welches bislang soviel Freude gemacht hat, wird zum Kampf gegen den Schweinehund. Und wenn man es dann doch geschafft hat und draußen war, sollte man stolz sein. Ist man aber nicht! 
Ich treffe auf meiner Runde wirklich viele Läufer. Viele von denen bringen es wirklich fertig, mit kurzer Hose loszuziehen. Ich hingegen trage bereits einen Schal, schon seit Mitte September. Keiner von den Läufern verzieht das Gesicht, niemand sieht so aus, als würde das Wetter irgendwie stören. Ich hingegen ziehe eine richtig lange Fluppe, während mir so der Regen volle Suppe ins Gesicht fliegt. Das ist ekelig! Ich kann das nicht leiden! Wenn ich den Kopf nach unten nehme, starre ich nur auf den Boden unter mir. Geile Aussicht! Wenn ich dann noch in eine Pfütze trete und meine Füße dann nass werden und die Socken so schmatzen...woah. Wanna see the world burn! 
Und dann passiert noch genau das, was zu meiner Schlechtwetterlaune auch noch mein Ego beschmutzt. Irgendjemand überholt mich. Letztens hat mir noch jemand aufmunternd auf die Schulter geklopft. Was bist du für ein Übermensch!? Lass mich und meine schlechte Laune weiterlaufen, aber geh mir nicht auf den Sack mit unangebrachten Gesten der Motivation. Lass mich doch schlecht drauf sein. Ich laufe doch trotzdem! Ich bin auch immer froh, wenn ich Zuhause ankomme und sich die Wärme Dusche so richtig verdient anfühlt. Aber diese schnellen und super motivierten Menschen, finde ich einfach schlimm. 
Da wird mit Floskeln um sich geworfen, die mir das Mittagsessen zurückholen. 
Beispiel gefällig?
"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!"
"Immer dran denken, Regen ist gut für die Haut."
Ja? Wirklich? Diese verseuchte Brühe ist bestimmt nicht gut für die Haut, erst Recht nicht, wenn sie mir in Kombination mit kaltem Wind gefühlt die Haut vom Gesicht schält!
Aber trotzdem bleibe ich dran. Ich ziehe mir trotzdem die Schuhe an und die Regenjacke (und auch eine Hose) und laufe los. Nicht super schnell, nicht gut gelaunt, aber ich laufe. Und ich finde auch nicht schlimm, wenn man mal zugibt, dass man keine Lust hat oder einen das draußen sein nervt. Solange man dann trotzdem raus geht, ist doch alles gut. Aber ehrlich mit sich selbst sein, ist eben auch gut und ich kann halt nicht lachen, wenn ich eigentlich heulen will.

Natürlich ist das sonnige, kalte Wetter dann immer ein bisschen Belohung und Entschädigung für die Ekeltage...dann ist der Wald schön und die Luft klar. 
Und dann macht es nichts mehr, sich Zeit zu lassen und überholt zu werden. Dann kann man auch mal ein Stück gehen und einfach das Draußen genießen.

In diesem Sinne,
bis bald! 
Polly

Achja, wenn ihr was Gutes tun wollt, unterstützt doch Christian Gürnth beim Wings for life run in München. Wer nicht mitlaufen kann, kann trotzdem supporten!
Spendenlink: 
http://bit.ly/chriswfl

Sonntag, 20. November 2016

Anna bloggt: Das Wetter.

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so richtig was ich schreiben möchte. Das Wetter ist trist, es wird immer kälter und die Menschen um mich herum werden immer kränker. Ich halte mich wacker, aber merke ständig irgendwelche Erkältungsanzeichen, die meines Erachtens aber nicht so drastisch sind, als dass ich aufhören sollte zu laufen.

Laufen, wenn ich das denn so nennen kann. Es ist eher ein mürrisches: Ich ziehe mich jetzt an und laufe los, bevor mein Körper merkt, dass ich draußen bin. Dann umkreise ich die Heimat, bis mein Runtastic irgendwann etwas von mindestens vier Kilometern faselt, was aber auch nicht immer funktioniert. Auf meine Ernährung achte ich nur so halbherzig und es gibt Tage, an denen gucke ich mich im Spiegel an und frage mich, was da das letzte Jahr nur schief gelaufen ist. Alle anderen wiederum behaupten, ihnen fällt im Vergleich nichts auf. Immer diese netten Menschen. Kann ich gar nicht gut leiden, manchmal.
Ich zähle die Wochen bis Weihnachten dahin. Das hat natürlich zur Folge, dass ich meine Lebenszeit nicht so ganz auskoste, sondern ständig sowas denke wie: "Noch 8 Wochen, dann hab ich Urlaub!", "Heute noch laufen, dann hast du es hinter dir!" - Ich muss also zugeben, es sind gerade nicht die entspanntesten Wochen meines ganzen Lebens.
Ich verbringe aber sehr viel Zeit damit, Menschen zu bewundern, Laufbloggs zu lesen und mir spannende Dokumentationen auf Youtube anzuschauen. Ach ja ... und Kisten packe ich mittendrin auch noch, denn bald geht es los und es wird umgezogen. Und im Winter, sowie im Frühjahr, werde ich dann wunderschöne, waldige, natürliche, flussige, farbenfrohe Strecken laufen. Und nicht diese hier, die einfach aussagekräftig wie sau sind.
 
Aber bis dahin heißt es erstmal: Augen zu und durch. Schuhe schnüren und ab die Post. Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter. Und außerdem: Nörgeln ist erlaubt!

Einen schönen Tag noch und kneift auch an Tagen wie diesen die Arschbacken zusammen,
Anna

Sonntag, 13. November 2016

Anna bloggt: Vor lauter Laufen die Kunst vergessen.

Ab und zu erschrecke ich mich vor mir selbst. Das passiert immer dann, wenn ich mich in eine Sache so sehr verbeiße, oder es zumindest versuche, dass ich andere Dinge vollkommen außer acht lasse.
Und das ist mir ungefähr das ganze Jahr lang passiert. Es gibt viel zu tun und das Leben ist irgendwie in dauerhaftem Umbruch. Ich verlasse die Wohnung morgens früh und kehre abends spät nach Hause zurück - dann schnüre ich meine Laufschuhe und renne meist los, wie von einer Tarantel gestochen. Irgendwann gegen 21.00 Uhr oder später, trudel ich dann wieder hier ein, esse schnell etwas und verschwinde in mein Bett, damit der nächste Tag wieder genauso starten kann.

Wenn ich dann so durch meine Woche gerannt bin, denn nichts anderes tue ich in übertragenem Sinne, folgt das Wochenende an dem ich alles tue, was ich unter der Woche nicht schaffe. Ich versuche krampfhaft auszuschlafen und dann ein schönes, leckeres Frühstück zu genießen. Dann lege ich auf der Couch die Beine hoch und bilde mir ein, dass das der einzig wahre Weg der Entspannung ist - so machen es doch alle anderen auch?

Im Endeffekt ist das natürlich alles kompletter Quatsch. Ich fühle mich im Grunde dauergestresst und dauerunruhig und möchte das natürlich krampfhaft ändern. Funktioniert das? Nein, tut es nicht!
Und so bin ich dieses Wochenende mal ganz anders angegangen. Glücklicherweise schien die Sonne, so dass sich meine Laune ausnahmsweise mal nicht auf einem heulerischen Tiefpunkt befand. Also packte ich Freund und Kamera ein, fuhr in meine Lieblingsstadt und spazierte durch meinen Lieblingswald. Die Sonne überflutete die kalte Winterluft mit ihren warmen Strahlen. Mein Atem wurde in der Kälte sichtbar und Ruhe breitete sich in meinem Inneren aus. Endlich Ruhe.
Ich möchte mit diesem Beitrag eigentlich gar nichts großartiges leisten, sondern nur einmal kurz daran erinnern, dass es unmöglich ist beim Laufen in Ruhe seine Umgebung zu erkunden und seine Umwelt bewusst wahrzunehmen. Nehmt euch Zeit zum Leben und rennt nicht vor dem Leben davon. Lernt die kleinen Momente und Dinge in eurer Umwelt zu schätzen. Seht eure Umwelt so, wie vielleicht kein anderer sieht. Entdeckt Details und kommt zur Ruhe, damit ihr im nächsten Moment wieder voller Energie starten könnt. Macht eure Ruhe zu eurem Ausgleich von der Hektik des Alltags und rennt nicht vor eurem Alltag davon.

Einen schönen Sonntag wünsch ich euch,
Anna


Freitag, 11. November 2016

Polly bloggt: Wenn eine Erkältung zur Geduldsprobe wird

Ich kann kaum beschreiben, wie sehr es mich nervt! Ich habe schon wieder eine Erkältung. Das letzte mal hat es mich kurz vor dem Halloween Run erwischt und jetzt passiert es schon wieder kurz vor einem Lauf. Am 27.11. findet der Nikolauslauf in Oberhausen Schmachtendorf statt. Ich freue mich schon sehr darauf und hab fleißig geübt und an meinem Tempo gearbeitet. Ich habe dem schlechten und kalten Wetter getrotzt, war danach immer stolz. Jetzt läuft die Nase wieder und die Mandel melden sich zurück, "Wärste mal nicht raus gegangen! Kalt und Regen mögen wir nicht...UND DICH MÖGEN WIR AUCH NICHT!".
Jetzt heißt es erneut pausieren und gesund werden. Danach lockere Läufe, in der Hoffnung, dass ich in Schmachtendorf nicht erst nach den Senioren im Ziel eintreffe.
Aus lauter Trotz habe ich mich dann noch spontan zum Rhein Ruhr Marathon angemeldet, naja, zum Halbmarathon. Ich hab so Bock! Und was gibt es schöneres als das große Debüt in Duisburg zu geben? Ich finde ja, es gibt nix besseres. Duisburg ist einfach meine Stadt. Ich mag die meisten Menschen hier, ich mag die lockere Mundart und den herzlichen Umgang. Außerdem ist die Stimmung beim Sport hier großartig! Hier wird jeder gefeiert :)

Jetzt werde ich aber die Füße noch ganz still halten, wider Willen, und solange von meinem Zieleinlauf träumen. Es wird bestimmt weniger abgefahren und cool, als ich es mir aktuell ausmale :D

Bleibt gesund!
Polly

Dienstag, 8. November 2016

Polly bloggt: Schlechtes Wetter, schlechtes Essen, schlechte Laune!

Wer kennt es nicht? Es ist kalt, der Tag war sowieso total lang und außerdem hat man richtig Hunger. Und da stehen sie beim abendlichen Einkauf plötzlich vor dir, Rettung versprechend und passend zu den winterlichen Temperaturen. Die Süßigkeiten zur ersehnten Weihnachtszeit. Du weißt, sie haben viele Kalorien, aber du weißt auch, sie schmecken so gut!
Also was soll denn das Gehampel? Der Tag war nix - da muss man sich doch zumindest am Abend mal was gönnen. Der Kram landet also im Einkaufswagen und alibimäßig werden noch Äpfel gekauft. Soll ja auch was Gesundes sein. Zuhause bereitet man sich dann das Essen zu, isst und dann ... NACHTISCH! So landet eine ganze Packung Stollenkonfekt in meinem Bauch. Es schmeckt so fantastisch. Marzipangeschmack breitet sich im Mund aus, Rosinen ... oh man! Und dann breitet sich plötzlich noch was aus: Ein richtig schlechtes und schweres Gewissen.
Völlig heulig und unzufrieden habe ich dann meine Laufschuhe anzogen. Dabei wollte ich mich doch schonen, grade bei der Kälte und dem Regen. Ich war doch erst krank!
Total wütend habe ich dann meine Runden um den Häuserblock gedreht. "Bahntraining" sozusagen. Am Ende bin ich 5km lang immer im Kreis gelaufen. Recht schnell sogar, eigentlich ganz gut.
Natürlich habe ich mich nach der Laufeinheit gut gefühlt. Nach dem Laufen geht es mir meistens gut. Aber muss man sich wegen einer Leckerei, die man sich ab und zu gönnt, körperlich züchtigen?
Natürlich macht mir das Laufen Spaß und auch heute Abend wird es wieder in die Kälte gehen. Gestern habe ich mich aber auf einen wirklich entspannten Abend auf dem Sofa gefreut. Erholung ist ja auch was schönes.
Also gibt es jetzt zwei Ziele: Im nächsten Jahr den Halbmarathon in Essen zu laufen (wobei eine Premiere in der Heimatstadt auch reizend wäre), im Jahr darauf dann den Marathon schaffen und, ab jetzt sofort, Genuss neu lernen und eine Balance schaffen.

... in diesem Sinne! Kommt gut, gesund und mit viel Freude durch den kulinarischen Winter :)
Bis demnächst,
Polly

Sonntag, 6. November 2016

Anna backt: Vegane Brownies ohne Mehl und Industriezucker

Als ich an diesem wunderbaren Morgen aufgewacht bin, habe ich getan was ich tun musste. Ich habe Brownies gebacken.
Gestern abend nämlich, da lag ich auf der Couch rum (ja, ich weiß, ich bin alt) und hatte irgendwie Lust mal wieder etwas anderes auszuprobieren.
Vor einigen Monaten schon, hatte ich von diesen Brownies gelesen und ich war skeptisch und fasziniert zu gleich, denn der Hauptbestandteil sind Kidneybohnen.

Der Grund weshalb ich bei sowas ziemlich skeptisch bin ist folgender: Ungefähr alles, was ich bis jetzt gebacken oder gekocht habe und als super healthy, mega fancy und totally glutenfree deklariert wurde, ich sag es mal wie es ist, hat mir entweder beschissen geschmeckt oder hatte für mich rein gar nichts mit dem Original zu tun. Ein paar Beispiele gefällig?
"Hey, also Pudding aus Avocado, Kakao und Agavendicksaft ist echt der Wahnsinn! Es schmeckt überhaupt nicht nach Avocado, sondern wie richtiger Pudding und es ist total voll mit gesunden Fetten!" - Nein, tut er nicht!
"Also wenn man Tofu einlegt, mit Kräutern und Öl und Salz und so ... wie Feta!" - Nein, absolut nicht! Schmeckt wie gewürzter Tofu ... nicht schlecht, aber auf keinen Fall wie Feta.
"Wenn du statt Kartoffeln einfach Blumenkohl stampfst und das dann ordentlich würzt, dann erkennt niemand den Unterschied zwischen richtigem Kartoffelpürre und dem Blumenkohlpürre!" - Ja klar. Abgesehen von der Konsistenz, der Farbe und des Geschmacks würde niemand den Unterschied erkennen, da bin ich voll auf deiner Seite.
Und natürlich der Klassiker: "Du kannst statt richtigen Nudeln auch einfach Zucchini durch einen Spiralschneider jagen, dann hast du Zoodels und du kannst dein Gehirn einfach austricksen. Du isst dann quasi richtige Nudeln! - Nein, nein und nochmal nein! Es schmeckt wie Zucchini mit Soße. Natürlich besitze ich einen Spiralschneider, den ich ungefähr einmal in drei Jahren benutzt habe, aber wenn ich Lust auf Nudeln habe esse ich Nudeln und wenn ich Lust auf Zucchini habe, dann esse ich Zucchini.

Aber heute morgen, da kam das Erwachen. Ein wunderschönes, köstliches, schokoladiges, zimtiges, gesundes Erwachen. Ich habe diese Brownies gebacken und ich bin mehr als begeistert. Ich habe selten saftigere, schokoladigere, weiche, kletschige Brownies gegessen als diese hier und mir das selbst einzugestehen, ist verdammt schwer.
Ich empfehle, dass ihr euch selbst überzeugt und diese Dinger nachbackt - ich hatte tatsächlich alle Zutaten zu Hause und konnte direkt starten.
Im Originalrezept steht die doppelte Menge von allem, aber weil ich so ein absolutes Mathegenie bin, habe ich natürlich von allem die Hälfte genommen, außer vom Agavendicksaft. Dö dö. Ich hab also noch einen Teelöffel Kakao mehr hinein gepackt und das Ergebnis war perfekt. Nicht zu süß, nicht zu bitter. 

Rezept für eine 24cm Springform
eine Dose Kidneybohnen
50g Haferflocken
1 TL Backpulver
3 EL plus 1 TL Backkakao
50ml Milchalternative
1/2 TL Vanille
50g Apfelmark
25ml Kokosöl
10 EL Agavendicksaft (oder andere Süße)
1 EL Chiasamen, Leinsamen, Flohsamen
3 EL Wasser 

Optional
25g Zartbitterschokolade, Schokotropfen
25g Nüsse eurer Wahl
1 TL Zimt 

Zubereitung
Die Kidneybohnen abgießen und sehr gut abspülen. Alle Zutaten zusammen (auch der Zimt), außer die Nüsse und die Zartbitterschokolade in einen Mixer, Hochleistungsmixer oder eine Schüssel geben und gut durchmixen. Solltet ihr keinen Mixer haben, nehmt einfach einen Pürierstab und püriert alles so lange, bis es ein glatter Teig ist.
Nun könnt ihr Zartbitterschokolade und Nüsse unterheben, den Teig in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Springform geben und bei 175°C Ober- und Unterhitze für circa 15-25 Minuten, je nach Backofen, backen.
Den Brownie aus dem Ofen nehmen und circa 5-10 Minuten abkühlen lassen. Zum aufbewahren in einer Dose müsst ihr die Brownies ganz erkalten lassen.

Guten Appetit,
Anna

Donnerstag, 3. November 2016

Polly bloggt: Durch Entschleunigung zu sich zurück finden...


Noch immer beflügelt von dem wunderbaren Lauf an Halloween, lief ich in dieser Woche Dienstag gleich wieder drauf los. Immer im Hinterkopf verfolgte mich die neu errungene Bestzeit, die ich dank Kathas Motivationsreden vor jedem Berg gelaufen war. Dick eingepackt ging es also gleich morgens in die Kälte. Ich war schnell, ich war motiviert und ich war nach 2km vollkommen hinüber, hatte Halsschmerzen und ein fieses Brennen in den Bronchien und den totalen Hitzestau unter den Klamotten. Weitere 1,5km später war ich endlich wieder Zuhause, total frustriert, überhaupt nicht zufrieden und mich völlig krank fühlend. Nach einem ausgiebigen Eukalyptusbad ging es also mit Tee und Decke auf die Couch. Mieser Feiertag! Doch wieder krank! Alles scheiße!
Am Mittwoch habe ich also eine Pause eingelegt, meinen Hals gepflegt und mich damit sehr gut gefühlt.
Heute war es dann auch schon wieder gut und so hatte ich mir fest vorgenommen, eine langsame und konzentrierte Runde um "die Häuser" zu drehen. Trotz des langen Tages in der Uni, einer furchtbaren Zugfahrt und dem sich zuziehenden Himmel war ich immer noch entschlossen, die Sportklamotten anzuziehen.
Was soll ich sagen. Manchmal spielt der Zufall einfach mit. Ich hole mal ein wenig aus.
Mein Nachbar, ein ehemaligen Bodybuilder, mitte 50, total ehrlich aber auch sehr nett, hatte mir vor einem Jahr sehr geholfen, wieder ins Training zu finden. Zu dieser Zeit hatte ich starke Schmerzen in meinem rechten Knie, da die Kniescheibe sich immer wieder verschiebt und sich dadurch schon mächtig am Knorpel abgerubbelt hat. Jedenfalls war Muskelaufbautraining notwenig. Ich war unmotiviert, wusste nicht recht, was ich vom Fitnessstudio halten soll und hatte auch keine Ahnung, welche Übungen mir helfen können (Es sei gesagt, zu dieser Zeit hatte ich noch keinen Physiotherapeuten an meiner Seite). Der liebe Herr Nachbar hat sich der Probleme angenommen, mir einen Plan erstellt und Übungen gezeigt. Es war wirklich super. Gemeinsam haben wir später nicht nur an meiner Gesundheit, sondern auch an meiner Figur gearbeitet. Schwupsiwupsi waren die Kilos, die ich mir drauf gefuttert habe, als ich mir dem Rauchen aufhörte, wieder abtrainiert. Irgendwann kam ich allein zurecht und man nachbarte wieder so vor sich hin, unterhielt sich im Flur und alles war gut.
Heute stand er grade am Auto, als ich grade genervt von der Uni nach Hause kam. Man hielt seinen nachbarschaftlichen Tratsch und er fragte mich, wo ich denn immer so laufen gehe. Nach langem "blabla... hier und da... dumdidum", beschlossen wir spontan, uns in einer Stunde zu treffen und laufen zu gehen. Ich muss gestehen, ein bisschen Angst hatte ich schon. Außer Form, ein bisschen schnupfig und müde vom Tag würde er mir bestimmt davon laufen. Aber nix! Ich bin noch nie so entspannt unterwegs gewesen. 6.49km in 54 Minuten sind wirklich nicht schnell, aber ich war so zufrieden nach diesem Lauf, habe mich gesund gefühlt und voller Energie.
Wir liefen durch den Stadtwald, ein Terrain durch das ich mich nicht wage, wenn es bereits dunkel ist. Zu zweit in die Dämmerung zu joggen war wirklich schön. Die Düfte und das Knistern vom Laub unter den Füßen haben mir einfach mehr gegeben, als es eine neue Bestzeit es je könnte. Zumindest im Moment. Mit einem Highfive beendeten wir unsere Einheit und dehnten uns noch. Neben uns ein Laternenumzug vom Kindergarten um die Ecke. So, so toll! Noch ein leckeres Abendessen hinterher geschoben...perfekt!

Mir stellt sich nun die Frage, was denn eigentlich wichtig ist?
Schnelligkeit und stetige Verbesserung oder ein Wohlfühlen?
Ich denke beides ist miteinander zu verbinden, aber alles im Leben hat eben seine Zeit. Meine Zeit für schnelle Läufe und Zeitziele ist einfach grade nicht. Grade will ich einfach noch viel mehr von dem, was ich heute hatte. Nicht immer zu zweit, gern auch allein. Und ich möchte das, was ich heute hatte in viiiiel Länger. Langzeitziel sind die 21km.
Natürlich spornt mich der Wettbewerbsgedanke total an. Ich bin gern die Beste und die Schnellste, aber nicht auf Kosten meines Wohlbefindens. Jetzt ist es einfach schön, Ziele ohne Stress zu erreichen. Sind die erreicht, kann ich sie noch immer ausbauen. Solange jage ich der Zufriedenheit von meinem ersten Lauf nach und solange ich das mit jeder Sporteinheit erreiche, mache ich im Training alles richtig. Finde ich zumindest.

Also dann, auf die nächste, erfolgreiche Jagd.
Polly

Anna bloggt: Laufen, wann es passt.

In meinem Leben gibt es Tage, die ziemlich voll sind. Tage wie heute, die mich um 07.30Uhr aus dem Haus scheuchen und mich um 20.30Uhr wieder in selbigem willkommen heißen.
Das sind Tage wie heute, an denen ich alles unter einen Hut bringen muss und mich dann abends meistens platt und hungrig fühle. Es heißt schließlich: Schule, manchmal ein wenig Spielraum um kurz nach Hause zu fahren und die Bude in Ordnung zu bringen, um anschließend sofort wieder los zur Arbeit zu fahren.
Die Arbeit macht mir Spaß, aber sie verlangt mir auch viel ab: Aufmerksamkeit, Verantwortung, Konzentration und Ausdauer. Wenn ich dann abends nach Hause komme fühle ich mich meistens platt, bin müde und dementsprechend unzufrieden und unausstehlich. Da ist es ziemlich schwer sich aufzuraffen, die Laufklamotten an und in die angebrochene Nacht hinauszuziehen. Kälte, Nässe und Dunkelheit machen das alles natürlich nicht viel einfacher.

Heute und auch schon gestern war es so, dass ich spontan beschlossen habe etwas auszuprobieren. Ich habe meinen Rucksack mit Wechselklamotten fertig gemacht, habe meine Laufsachen angezogen und bin zur Arbeit gelaufen. Runtastic sagt, es sind 2,7km. Auf der Arbeit habe ich mich dann so gut es ging umgezogen, in warme Sachen und nach Arbeitsschluss, bin ich dann wieder zurück gelaufen.
Das heißt im Umkehrschluss, dass wenn ich durch das elende Wetter nach Hause gerannt bin, direkt unter die Dusche springen darf, meinen Schlafanzug anziehe und mich sofort in mein Bett verkrümel.
Wenn ihr mich fragt, klingt das ganz großartig.

Der Nachteil ist allerdings wirklich, dass ich den Rucksack voller Wechselsachen mit mir rumschleppen muss. Das macht mich natürlich für's Erste nicht unbedingt schneller.

Finde deinen Weg,
Anna

Dienstag, 1. November 2016

Pollys Erfahrungsbericht: Imperial Halloween Run 2016 oder "Mein Lauf in die Kettensäge".

Gestern war es endlich soweit. Der lang ersehnte Halloween Run im Landschaftspark Nord wollte endlich gelaufen werden. Ich war einigermaßen aufgeregt und voller Vorfreude. Dies sollte mein erster, gemeinsamer Lauf mit der Cwester werden. So, so großartig. Nur für diesen Lauf habe ich überhaupt angefangen die Laufschuhe zu schnüren und zu üben. Das dieser kleine Spaßlauf und die Vorfreude darauf nun wirkliche Auswirkungen auf den gesamten Lebensstil haben, konnte Mitte August wirklich niemand ahnen. Aber erstmal alles auf Anfang. 
Der Tag begann sehr stressig und anstrengend, denn ich musste, wie viele andere auch, erstmal früh aufstehen und zur Arbeit düsen. Viel zu müde und hungrig verbrachte ich meinen gesamten Vormittag also im Blumenladen und habe es kaum abwarten können endlich in den Feierabend zu starten. Jetzt nur noch schnell einkaufen (heute, einen Feiertag später, weiß ich, "schnell einkaufen" funktioniert einen Tag vor Feiertag nicht), passend zum Anlass Kürbissuppe kochen und dann auch schon umziehen. Aber was? Die einfache Laufhose, die Thermolaufhose, eine kurze Hose? Wieviele Pullis werde ich wohl brauchen? Also nochmal schnell telefoniert und das Outfit der anderen erfragt. Und los! Neue Rekordzeit beim Hosenwechsel!
Katha und ihr Freund standen bereits vor der Tür und haben mich erwartet, da kann ich schlecht trödeln.
Im Auto haben wir dann schon überlegt, ob wir überhaupt den Weg finden, pünktlich kommen und ob es wohl sehr voll sein wird.
Angekommen (den Weg haben wir also gefunden) haben wir festgestellt, dass es schon sehr voll ist. Trotzdem haben wir einen Platz in der Nähe gefunden und sind dann recht schnell mitten in das Durcheinander und das schönste Strahlen Duisburgs gelangt. Ich kann es mir eigentlich nicht so recht erklären. Vielleicht ist es bei den Ruhrpottkindern genetisch. Wenn ich abends im Landschaftspark bin, verliebe ich mich immer wieder neu in die massiven Hochöfen. Ich mag so sehr, wie die Natur sich zwischen der Industrie durchsetzt. Der Landschaftspark ist einfach Liebe, seit der Kindheit.
Trotz des Gewusels haben wir schnell unsere Startnummer bekommen und es blieb sogar noch ein wenig Zeit für ein paar richtig coole Bilder von uns in den Kostümen.
Katha und ich, die super Sucher des Hauses Gryffindor und "der Freund" als Schnatz. Klar, dass die Aufteilung so ausfallen musste, der Herr in der Runde ist ja auch super schnell!

Nachdem die Kinder um 18 Uhr gestartet sind, haben Katha und ich vorsorglich nochmal das Klöchen gesucht. Wirklich, wir mussten suchen. Es war ja auch dunkel, da wo das Klo war. Ohne diesen äußerst wichtigen Gang hätte ich auch nicht an den Start gehen können. Es gibt nichts krampfigeres, als mit voller Blase zu laufen und sich die ganze Zeit Gedanken über das schwappende Pipi zu machen. NÄ!
Also dann, ab an den Start, ein seltsames Warm-Up mitmachen und LOS! Erstmal spazieren, weil man eh nicht laufen kann. Da wir recht mittig standen, lies das flotte Joggen also noch auf sich warten. In der Mitte hatten wir uns übrigens platziert, weil wir dachten, dass wir nicht die Langsamsten, aber auch nicht die Schnellsten sind. Als wir dann endlich ans Laufen kamen, war Katha plötzlich vor mir und ihr Freund und ich versuchten an den Massen vorbei aufzuschließen. Dann war Katha bei mir und unser Schnatz weg. So machen sie das eben, die kleinen Goldkügelchen. Leider wurde es dann erstmal unangenehm. Wir wurden oft geschnitten, überholt und es war stellenweise recht eng. Nach dem ersten Kilometer wurde das Feld aber dünner und wir hatten endlich Platz und konnten entspannt unser Tempo halten. Das erste Highlight ließ nicht lange auf sich warten. An der Strecke hatte man einen Feuerspucker positioniert. Wirklich ein echter Hingucker diese Flammen in der Dunkelheit. Überhaupt waren überall Fackeln und Grablichter. Sehr atmosphärisch. Weiter ging es dann nach ca. 2 Kilometern mit einem Kettensägenmenschen. Und weil ich dachte, das Brummen der Säge wäre hinter mir, bin ich schneller gelaufen, direkt auf ihn zu. Das war doof. Aber es gab zum Glück viel Platz und reichlich warnende, vorausschallende Schreie. Also alles super cool. Später liefen wir noch an Trommlern vorbei.
Dann kam er, DER BERG. Die Strecke hat ohnehin ihre Steigungen und oft wollte ich gehen, denn der Schnupfen und der letzte Rest Erkältung sind einfach mitgelaufen. Katha hat mich aber immer wieder motiviert und so auch an diesem Berg. "Lauf auf den Fußspitzen", sagte sie mir noch, worauf ich nur patzig antworten konnte. Aber wir liefen ihn auf Fußspitzen hoch, vorbei an den gehenden Menschen. Und wir kamen oben an und waren stolz! Aber es konnte keiner von uns etwas lobendes sagen und seine Freude mitteilen, denn uns war auch sehr schlecht. Also blieben die Münder geschlossen. Erst einige Meter weiter haben wir wieder gesprochen. Wir sagten uns nämlich, dass uns gerade richtig schlecht war.
Die letzte Etappe ging dann recht schnell. Es ging ja auch Berg ab. Wir sind sehr vorsichtig gelaufen und haben auf die Warnhinweise geachtet. Andere taten dies nicht und stürzten.

An dieser Stelle mal ganz kurz gemoppert.
1) Wenn ihr wisst, ihr seid schnell, stellt euch nach vorn und überholt und schneidet die anderen Läufer nicht. Das ist gefährlich, unnötig und sehr unsportlich!
2) Wenn man euch warnt langsam einen Schotterweg hinunter zu laufen, dann lauft langsam. Ich habe keine Lust über eure Körper zu fallen, die dann so doof im Weg rumliegen.
3) Es war ein Spaßlauf. Kein Wettkampf! Und auch bei einem Wettkampf achtet man auf seine Mitmenschen. Leute wat is mit euch?!

Na jedenfalls war ich auf den letzten 500 Metern plötzlich wie beflügelt. Ich sah das Ziel, ich wollte da durch und lief schneller. Gemeinsam mit Katha bin ich über die Ziellinie gerannt. Wir haben beide gestrahlt, waren glücklich, stolz und nass geschwitzt in unserem Sucheroutfit.

Ja, die 5km sind wir schon öfter gelaufen, aber das Gefühl gestern war ein anderes. Einfach total gut!
Die Versorgung war auch super. Trotz der Menschenmassen bekamen wir schnell etwas zu trinken und Obst. Wirklich sehr gut. Anstelle einer Medaille, wie angekündigt, gab es eine Mini-Plastik Taschenlampe. Aber hey! Ich persönlich brauche keine Medaille. Das ist völlig okay.

Insgesamt war es eine schöne, erste Erfahrung. Ich halte meine erste Startnummer in Ehren und bin stolz wie Bolle. Und das alles nur, weil die Cwester gefragt hat. Ach ... soviel Liebe.

So! Bis ganz bald mal!
Polly

Annas Erfahrungsbericht: Imperial Halloween Run 2016

Gestern war es tatsächlich soweit und unser erster gemeinsamer Lauf stand vor der Türe: der "Imperial Halloween Run" im Landschaftspark Nord. Zu zweit machten wir uns auf den Weg, um Polly zu Hause einzusammeln. Dort angekommen, zog ich mir noch im Auto mein Kostüm an: Quidditchspieler, um genau zu sein Sucher, wer denn auch sonst? Denn genau das war der gemeinsam ausgeheckte Plan: Polly und ich, die Sucher, verfolgen den goldenen Schnatz. Diese wunderbare Rolle übernahm der Freund, weil der eben viel schneller ist.
Nachdem Polly abgeholt war, machten wir uns auch schon auf dem Weg zum Landschaftspark, wo es dann hinterher ein ziemliches Gewusel war. Trotzdem sah einfach alles atemberaubend aus. Wir, als Pottkinder, stehen glaub ich beide sehr auf diese Industrie, die Hochöfen und die Vergangenheit die in diesen steckt.
Wir holten uns unsere Startnummern ab, bereiteten uns vor und machten noch ein paar Fotos bei Tageslicht, denn 20 Minuten später war es, als hätte jemand das Licht ausgeschaltet.
Eigentlich wollten wir uns gern den Start der Bambinis anschauen, da wir jedoch alle nochmal Dinge erledigen mussten, haben wir den Start leider verpasst.
Wir begaben uns auch schon mal auf die Strecke, denn Gott sei dank sind Start und Zielgerade voneinander getrennt. Nach und nach gesellten sich einige weitere Läufer zu uns. Einige in ganz normalem Läuferoutfit, andere in fast schon atemberaubenden Kostümen. Krass!

Am Start wartend, wurde die Aufregung größer und größer - zumindest bei mir. Tausende Fragen prügelten sich in meinem Kopf umeinander: "Springt jemand aus dem Gebüsch? Werde ich einen Herzinfarkt kriegen? Werde ich schreiend und panisch eine neue Bestzeit laufen?" Ich konnte es mir richtig vorstellen, wie ich, die Arme hochgerissen, schreiend ins Ziel renne und dort zusammen klappe. Denn leider habe ich die Tatsache, dass es an Halloween ja doch meist gruselig wird, ein wenig außer acht gelassen.

Nach einem kurzen und wirklich nicht besonders spektakulären Warm-Up, stellten sich die meisten Läufer in Position. Wir waren eher noch ein wenig wirr, positionierten uns jedoch auch irgendwie und dann ging es los. Alle zählten von 10 runter und dann? Es ging los.
Viele stellen sich ja bei so einem Lauf vor, dass es nach dem Startschuss direkt los geht. Dies ist jedoch in den meisten Fällen einfach nicht der Fall. Alle knubbeln sich über die Startlinie und dann verbringen alle den nächsten Kilometer damit, sich irgendwie zurecht zufinden.

Kurz nach der Startlinie liefen wir los. Freund und Polly hinter mir, aus welchem Grund auch immer und links von mir ein Schlagloch, in welches ich natürlich sofort tritt. Ein Glück, dass nichts passiert ist - das wär ja ein kurzes Vergnügen geworden.
Es ging zwischen den Hochöfen hindurch in die nähere Umgebung. Ein kleines Gefälle hinunter und dann direkt nach Rechts ins Dickicht. Zur Absperrung standen Fackeln und Grablichter bereit. Es war eine tolle Atmosphäre.
Schwierig auf dem ersten Kilometer war für mich, dass die schnellen Läufer von hinten alle überholten und auch auf engen Wegen keine Rücksicht auf Verluste nahmen. Ich war wirklich kurz genervt, da es ja absolut duster und eng war. Undzwar viel zu eng um wirklich zu überholen. Die Frage die aufplöppte: "Wenn ich weiß, dass ich so schnell bin, wieso ordne ich mich dann nicht weiter vorne ein?"
Aber nun gut, es lockerte sich dann irgendwann auf und ab da war es dann tatsächlich auch sehr schön. Mit meiner Taschenlampe leuchtete ich uns den Schotterweg und zu unserer Erleichter- und Verwunderung, sprangen keine Zombies, Geister oder Massenmörder einfach so aus Büschen. Bei Meter 1500, liefen wir alle durch einen Tunnel an dessen Ende ein Mann mit einer Kettensäge auf uns wartete. Danach kam dann der erste Berg, an dem wir Motte mit ihrem Vater kennenlernten, der uns sagte, dass wir schon über die Hälfte geschafft hatten. Super gut, das Ziel ist schon nahe. Uns trennten an dieser Stelle nur noch ungefähr alle Berge, die es im Landschaftspark gibt.
Ein wirklich tolles Bild war, als die meisten Läufer den Berg schon geschafft haben. Wir, die noch unten an der Böschung liefen, hatten einen tollen Blick auf eine glitzernde und leuchtende, funkelnde Läuferschlange im Wald. Vor dem ersten, richtigen Berg, heizte uns eine Samba-Gruppe aus Essen richtig ein. Ich war direkt motiviert und habe dies natürlich auch direkt an Polly weitergegeben: "Den Berg schaffen wir locker!"
Oben angekommen ging es eine zeit lang flach weiter, bevor es wieder ein Stück nach unten ging. Und dann? Dann kam der Todesberg.
Ich hörte von neben mir: "Den Berg geh ich!" Komplett übermotiviert und die Situation überhaupt nicht gut einschätzend erwiderte ich: "Wir sind schon fast am Ziel! Wir laufen den Berg, das schaffen wir!" UND WIR LIEFEN DEN BERG! Nachdem wir oben angekommen waren, war mir erstmal richtig schlecht, aber wir blieben beide dran. Mega gut! Allein das war eine tolle Leistung.
Ich schätze es war auf den letzten 700 Metern, als es einen Berg wieder hinunter ging. Der Berg war steil und überall standen Schilder, die auf gedrosselte Geschwindigkeit hinwiesen, was die meisten Läufer auch wirklich gut umgesetzt haben (Polly, you know what I'm talking about!).

Dann ging es auf die Zielgerade. Hier merkte ich, dass ich viel mehr Outfit anhatte als sonst. Mir war unglaublich warm und schwitzig zu Mute. Polly rannte schon fast voraus, ich rannte hinterher und gemeinsam überquerten wir nach 35 Minuten und 12 Sekunden die Ziellinie.

Was für ein Lauf!
Mir persönlich hat es sehr gut gefallen. Es war wirklich mal etwas anderes in Mitten von Fackeln und Grablichtern zu laufen. Und ich bin dankbar. Dankbar dafür, dass mich niemand zu Tode erschreckt hat. Dankbar dafür, dass Team Gryffindor gemeinsam über die Ziellinie gelaufen ist und dankbar dafür, dass wir den goldenen Schnatz-Freund nicht gekriegt haben. Denn wenn der Schnatz nicht gefangen wird, dann ist es auch noch nicht vorbei.

In diesem Sinne: Happy Running!
Anna