Montag, 21. November 2016

Polly bloggt: Wenn Regen und die Motivation anderer wehtun

Es ist sehr herbstlich-ekelig geworden. Jeder Gang vor die Türe, und sei es nur zum Müll runterbringen, wird zu einem Akt der Überwindung. Auch das Laufen, welches bislang soviel Freude gemacht hat, wird zum Kampf gegen den Schweinehund. Und wenn man es dann doch geschafft hat und draußen war, sollte man stolz sein. Ist man aber nicht! 
Ich treffe auf meiner Runde wirklich viele Läufer. Viele von denen bringen es wirklich fertig, mit kurzer Hose loszuziehen. Ich hingegen trage bereits einen Schal, schon seit Mitte September. Keiner von den Läufern verzieht das Gesicht, niemand sieht so aus, als würde das Wetter irgendwie stören. Ich hingegen ziehe eine richtig lange Fluppe, während mir so der Regen volle Suppe ins Gesicht fliegt. Das ist ekelig! Ich kann das nicht leiden! Wenn ich den Kopf nach unten nehme, starre ich nur auf den Boden unter mir. Geile Aussicht! Wenn ich dann noch in eine Pfütze trete und meine Füße dann nass werden und die Socken so schmatzen...woah. Wanna see the world burn! 
Und dann passiert noch genau das, was zu meiner Schlechtwetterlaune auch noch mein Ego beschmutzt. Irgendjemand überholt mich. Letztens hat mir noch jemand aufmunternd auf die Schulter geklopft. Was bist du für ein Übermensch!? Lass mich und meine schlechte Laune weiterlaufen, aber geh mir nicht auf den Sack mit unangebrachten Gesten der Motivation. Lass mich doch schlecht drauf sein. Ich laufe doch trotzdem! Ich bin auch immer froh, wenn ich Zuhause ankomme und sich die Wärme Dusche so richtig verdient anfühlt. Aber diese schnellen und super motivierten Menschen, finde ich einfach schlimm. 
Da wird mit Floskeln um sich geworfen, die mir das Mittagsessen zurückholen. 
Beispiel gefällig?
"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!"
"Immer dran denken, Regen ist gut für die Haut."
Ja? Wirklich? Diese verseuchte Brühe ist bestimmt nicht gut für die Haut, erst Recht nicht, wenn sie mir in Kombination mit kaltem Wind gefühlt die Haut vom Gesicht schält!
Aber trotzdem bleibe ich dran. Ich ziehe mir trotzdem die Schuhe an und die Regenjacke (und auch eine Hose) und laufe los. Nicht super schnell, nicht gut gelaunt, aber ich laufe. Und ich finde auch nicht schlimm, wenn man mal zugibt, dass man keine Lust hat oder einen das draußen sein nervt. Solange man dann trotzdem raus geht, ist doch alles gut. Aber ehrlich mit sich selbst sein, ist eben auch gut und ich kann halt nicht lachen, wenn ich eigentlich heulen will.

Natürlich ist das sonnige, kalte Wetter dann immer ein bisschen Belohung und Entschädigung für die Ekeltage...dann ist der Wald schön und die Luft klar. 
Und dann macht es nichts mehr, sich Zeit zu lassen und überholt zu werden. Dann kann man auch mal ein Stück gehen und einfach das Draußen genießen.

In diesem Sinne,
bis bald! 
Polly

Achja, wenn ihr was Gutes tun wollt, unterstützt doch Christian Gürnth beim Wings for life run in München. Wer nicht mitlaufen kann, kann trotzdem supporten!
Spendenlink: 
http://bit.ly/chriswfl

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